... @AndreR willst Du oder soll ich nochmal über physikalische Gesetze aufklären?
Sorry aber offensichtlich ist der Physikunterricht hier bei vielen zu kurz gekommen...
1. Dieselkraftstoffe haben eine höhere Energiedichte als Benzinkraftstoffe, weshalb Diesel auch wesentlich schmutziger sind, dafür allerdings weniger verbrauchen.
2. Es gibt in der Physik einen grundlegenden Satz zur Energie. Den Energieerhaltungssatz. Diese besagt, dass Energie nicht verloren geht, sondern sich lediglich in andere Arten von Energien transformiert.
Nichts anderes Geschieht beim Autofahren... Wir verbrauchen Benzin und Luft, um daraus kinetische Energie zu gewinnen, also Bewegungsenergie. Gleichzeitig wird auch noch thermische Energie erzeugt, also Hitze. Wahrscheinlich werden auch noch weitere Energieformen erzeugt, aber eher in sehr geringem Umfang. Die Bewegungsenergie wird an Räder weitergegeben, die Hitze wird die Heizung weitergegeben. Anhand der Tatsache, dass man Kühlwasser und Ladeluftkühler benötigt, sieht man übrigens auch, wie viel thermische Energie eigentlich produziert wird, die unbenutzt bleibt! Wir müssen aktiv gegenkühlen, damit uns nicht der Motor platzt. Weiterhin wird auch noch kindetische Energie in Strom umgewandelt, z.B. in der Lichtmaschine.
Es ist also relativ wenig kinetische Energie, die fürs Autofahren bleibt.
3. Dann gibt es noch das Trägheitsprinzip. Dieses besagt, dass Masse an sich Träge ist, und ohne äußere Einflüsse Ort und Geschwindigkeit beibehält. Führen wir nun also kinetische Energie hinzu, bewegt sich unser Auto. Gleichzeitig gibt es aber auch Faktoren, die unser Fahrzeug bremsen. Nämlich:
a. Luftwiderstand
b. Motorwiderstand
c. Rollwiderstand
Diese drei äußeren Faktoren, die beim Fahren allgegenwärtig sind, bestimmen zu 95% den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeuges, wenn es seine Geschwindigkeit hält.
Sprich, je geringer diese Faktoren, desto geringer der Verbrauch.
Nun kommt noch ein wichtiger Faktor hinzu, nämlich die Masse. Je schwerer ein Fahrzeug, desto mehr Energie wird benötigt, um diese Masse in Bewegung zu setzen. Vergleicht man nun moderne Kompaktwagen fällt auf, dass diese allesamt relativ gleich schwer sind (+/- 10%). Einmal eine gewisse Geschwindigkeit erreicht, wird die Masse effektlos, denn wie das Trägheitsprinzip besagt, möchte eine Masse seine Geschwindigkeit beibehalten. Schwerere Fahrzeuge haben sogar den Vorteil, dass der Luftwiderstand einen geringeren Effekt hat, als bei leichteren, dafür ist der Rollwiderstand höher als bei leichteren Fahrzeugen usw. Kurz gesagt: Der Effekt gleicht sich aus!
Nun kommen wir zum Beispiel des Clio IV vs. des M4 GT:
Gerundet:
Leergewicht Clio: 1100 kg
Leergewicht M4 GT: 1500 kg
Entsprechend ist der Clio etwa 26,5 % leichter als der Megane. Schonmal ein toller Vorteil beim beschleunigen und Spritaspekten.
Der cW-Wert, also der Luftwiderstand, ist bei beiden relativ gleich.
Bei gleichbleibender Geschwindigkeit wird der Clio nur einen etwas geringeren Verbrauch aufweisen, als der M4, da die Masse kaum noch einen Effekt hat, der Luftwiderstand fast identisch ist. Nur der Rollwiderstand könnte also noch einen negativen Effekt haben. Da die Energie allerdings weitestgehend in Fahrtrichtung gerichtet ist, wird auch der Rollwiderstand bei Fahrt bei Beiden Fahrzeugen etwa gleich sein (Die Kraft, die auf die Reifen wirkt relativiert sich, trotz der unterschiedlichen Masse, da sich die Energie mit zunehmernder Geschwindigkeit potenziert, mit anderen Worten, je schneller sich eine Masse bewegt, desto "unwichtiger" wird das Gewicht), auch wenn weiterhin auf beide Autos 1G nach unten wirkt (Erdanziehungskraft, 9,81 m/s).
Der Motorwiderstand ist relativ hoch, wer einmal die Motorbremse nutzt, wird das spüren. Jedoch gilt auch hier, ein 2 Liter Motor hat keinen doppelt so hohen Motorwiderstand, wie ein 1 Liter Motor... Im Gegenteil. Der 2 Liter Motor hat größere und damit schwerere Kolben, welche wiederum eine höhere Trägheit besitzen und somit länger brauchen, damit sich diese aufgrund von Widerständen zum stillstand bringen Mit anderen Worten: Vorteil für den M4 GT! Aber auch hier ist wieder zu sagen... das sind Werte von 1 bis 2%... Also kaum genug um echten einfluss auf den Spritverbrauch zu nehmen.
Fazit: Egal wie schwer ein Fahrzeug ist, der Verbrauch bei gleichbleibender Geschwindigkeit hängt maßgeblich vom Luftwiderstand ab. Da dieser bei beiden Fahrzeugen relativ identisch ist, verbrauchen beide Fahrzeuge auch relativ gleich viel.
Fazit 2: Wie viel Hubraum oder PS ein Auto hat ist völlig irrelevant für den Verbrauch... Aus physikalischer Sicht
Fazit 3: Die Lösung für den Spritverbrauch obliegt zu 95% der Fahrweise. Häufiges beschleunigen und runterbremsen, das nicht nutzen der Motorbremse/Schubabschaltung, dichtes auffahren, etc. pp. sind Spritkiller. Da kann auch das geringe Gewicht des Clios nichts dran ändern. Auch wenn hier zugegebenermaßen das Gewicht des Clios ein enormer Vorteil ist. Statistisch gesehen verteilen sich unterschiedliche Lastfahrten allerdings über die Gesamtstrecke einer Tankfüllung, weshalb sich der Verbrauch (selbst bei super vorausschauendem Fahren) auf etwa 6 Liter einpendeln wird. Denn: Eine Masse benötigt IMMER eine gewisse Energie, um den negativen Faktoren a. b. c. und d. entgegenzuwirken. Da d. bei einer erreichten Geschwindigkeit wegfällt, bleiben a. b. und c.. Und damit wird das Fahrzeug etwa. 4 L/100 km verbrauchen, damit es die Geschwindigkeit hält. Mehr geht physikalisch einfach nicht. Allein damit der Motor läuft werden ca. 1 L / H Benzin verbrannt... eine ganze Menge Sobald nun eine rote Ampel hinzukommt, geht der Verbrauch hoch und wird sich bei vorausschauender Fahrweise bei ca. 6 L/100 km einpendeln, egal ob das Auto nun 90, oder 1000 PS hat...