Ich war der Sache vor einem Jahr bereits auf der Spur, konnte nun bei meinem GT aber das gleiche Verhalten beobachten: Der Bordcomputer zeigt systematisch den Verbrauch grundsätzlich zu niedrig an. Im Mittelwert liegt die Abweichung bei mir bei ca. 5 %, wobei die Werte bei meinem Fahrzeug zwischen 1 und 4 Litern pro Tank, bzw. 0,2 und 0,7 l/100 km schwanken. Im auf die Fahrstrecke gewichteten Durchschnitt beträgt die Abweichung 0,32 l/100 km, die der BC zu wenig anzeigt.
Das klingt nun erst einmal nach nicht viel, doch auf die lange Fahrstrecke wirkt sich das beachtlich aus. Derzeit habe ich 24.253 km auf der Uhr. In dieser Zeit hat mir der BC 137,8 Liter Diesel respektive derzeit rund 160 € unterschlagen.
Jetzt darf natürlich spekuliert werden, woran das liegt. Es könnte einerseits eine Messungenauigkeit sein, wobei ich mir das nicht so recht vorstellen kann, da der Wert kein einziges Mal zu hoch, sondern immer zu niedrig geschätzt wurde. Dann gäbe es noch die Möglichkeit eines klassischen Programmierfehlers, der bisher noch nicht entdeckt wurde. Zuletzt, und das erscheint mir am Wahrscheinlichsten, bestünde noch die Möglichkeit, dass es sich um eine bewusste Manipulation handelt, um den Fahrer einen geringeren Verbrauch zu suggerieren.
Warum ich das glaube? Wie hier schon mehrfach bemerkt wurde, hatten alle „alten“ Renaults auch eine Gesamtverbrauchsanzeige, die einem auf den zehntel Liter genau gezeigt hat, wie viele Liter man verfahren hat. Auch hier gab es Abweichungen, diese haben sich aber über die Zeit ausgeglichen (Stichwort Schwimmer im Tank). Diese Anzeige ist zur allgemeinen Verwunderung in den „neuen“ Modellen nicht mehr vorhanden. Ein Schelm, wer böses dabei denkt …
Umgelegt auf die Fahrstrecke rechnet mein BC im gewichteten Durchschnitt 1,9 Liter pro Tank zu wenig aus, jedoch mindestens 1,1 und maximal 3,9 Liter. Jedem unvoreingenommenen Fahrer, der beim Tanken auf den BC achtet, würde spätestens nach dem dritten Tankvorgang ein Leck im Tank in den Sinn kommen, wenn man jedes mal zwei Liter mehr tanken muss, als man angeblich verfahren hat. Bei einer reinen Durchschnittsangabe fällt dies ohne eine Nachrechnung, die man nicht mal eben im Kopf überschlagen kann, natürlich nicht auf.
Vielleicht habe ich mich aber auch einfach verrechnet. Daher habe ich Euch meine Excel-Auswertung angehängt. Die ausgeixten Zellen beziehen sich auf Teilbetankungen – der Gesamtwert ist in der Spalte darüber errechnet. Jeder darf gerne selbst nachrechnen. Die Auswertung basiert auf einem CSV-Export von Spritmonitor. Zu meinem Profil geht es auf der linken Seite. Laut meinem Bordcomputer dürfte der Durchschnittsverbrauch übrigens nur bei 6,26 l/100 km liegen.