Den kritischen Punkt sehe ich aber woanders und das ist nun mal der Strompreis wir bezahlen jetzt schon 0,30€ pro kWh mit Tendenz stark nach oben. Wenn die Politik so weiter denkt und die Kohleverstromung zusätzlich zu den letzten Atomkraftwerken streicht, wird die kWh nicht unter 0,50€ zu finden sein. (Laut Prognosen sogar Richtung 1€!)
Weder Kohle- noch Atomstrom sind an der Börse besonders günstig. Im Gegenteil: Wie das Umweltbundesamt schreibt, fließen jedes Jahr 20,3 Milliarden Euro in die Subvention des Kohlestroms in Deutschland. Der deutsche Gesamtstromverbrauch betrug letztes Jahr 512 TWh, davon ein Kohleanteil von 19,7 %, also 101 TWh (= 101 Mrd. kWh). Teilt man nun die 20,3 Mrd. Euro durch die 101 TWh, so ergibt sich eine wirklich immense Subvention von 0,20 € pro kWh! Das muss man sich mal klar machen. Während eine kWh Windstrom an der Börse im Schnitt für 4 Cent verkauft wird, kostet eine kWh Kohlestrom an der Börse schon mal 6 Cent und der Staat legt noch mal 20 Cent drauf, damit es sich überhaupt lohnt. Das ist ein unglaublicher Irrsinn!
Auf die Horrorgeschichte mit „Richtung 1 €“ würde ich überhaupt nichts geben, denn der Strom kostet an der Börse heute „nur“ zwischen -3 und +6 Cent! Die Differenz zu dem Hausstrompreis sind Steuern und Abgaben sowie die Netzdurchleitungsgebühr.
Allerdings muss man faierweise sagen, dass gerade die Firma Ionity, die im Namen der deutschen Autohersteller ein Schnellladenetz bauen, gegenüber Fremdfabrikaten derzeit eine Kanonenbootpolitik sonders gleichen betreiben und irgendwelche Mondpreise jenseits der 70 Cent aufrufen. Allerdings ist das eben nur ein Anbieter von vielen.
ZitatWichtiger ist mir da die Anhängelast da kann ich mit 750km nichts anfangen.
Da kommt leider momentan nur das Tesla Model X in Frage.
Die ganzen Hersteller und die Politik sollten mal nachdenken, wo der ganze Strom herkommt und wie er dann verteilt wird. Jeder möchte 100kW+ an Ladeleistung und keine möchte Stromleitungen haben
Diese 100 kW Ladeleistung und mehr sind nur auf der Langstrecke relevant. Der normale Bürger, der seine tägliche Pendelstrecke von bis zu 400 km Gesamtstrecke absolviert, wird das Auto immer, weil erheblich günstiger, „langsam“ laden.
Ich merke es ja selbst mit unserem Leaf. Der wird abends an 3,7 kW (entspricht dem Anschlusswert eines Backofens) eingesteckt und so lange er morgens wieder voll ist, ist mir alles andere egal. Was interessiert es mich, ob der jetzt um Mitternacht, um drei Uhr morgens oder kurz vor Abfahrt voll ist? Und mit täglich 90 km Pendelstrecke liegen wir fast drei mal über den bundesdeutschen Schnitt.
Die großen Schnellladeparks werden heute schon mit großen Pufferakkus mit mehreren Megawattstunden Kapazität ausgestattet, um erstens die Last auf dem Netz zu begrenzen und zweitens den Strom dann einzukaufen, wenn er billig ist.