Diebstahl Renault Megane 4 Grandtour

Moin, ich bin neu hier. Ich bin aus Berlin und habe einen Renault Megane 4 Grandtour EZ 04.2017

Erst kurz was passiert ist, danach habe ich ein paar Fragen, nach dem "wie" und "was nun". Sorry falls das jetzt lang und etwas konfus ist, ich bin noch ein bisschen… aufgebracht.

Also, was ist passiert… Heute morgen (06.11.24) habe ich bemerkt, dass mein Megane weg ist. Wir haben einen Tracker im Auto, also habe ich erstmal geschaut ob ich nicht doch woanders geparkt habe, oder ob das Auto umgesetzt wurde. Wurde es nicht, das Auto stand laut Tracker gut 7 km entfernt auf einem Hinterhof. Zwei Anrufe bei der Polizei später war auch der Polizei klar, dass das Auto nicht umgesetzt wurde und dass es da jetzt wohl einen Polizeieinsatz gibt. Wir sind dann mit der Polizei dort hingefahren und haben das Auto gefunden. Äußerlich unbeschädigt, vernünftig und unauffällig geparkt.

Laut Polizei machen das die Diebe aktuell so, Auto klauen und ein paar Tage irgendwo am Stadtrand parken. Wenn keiner gucken kommt, fahren sie mit dem Auto irgendwann weiter, wenn doch, dann war wohl ein Tracker drin.

Das Auto hat nicht mehr auf unsere Keyless Karte oder die Fernbedienung reagiert, also wollten wir es über das Notschloss in der Fahrertür öffnen. Das Schloss fehlte aber komplett und war vermutlich der Weg, wie die Diebe ins Auto gekommen sind. Also schon mal nicht via Repeater und Keyless Go. Wir haben das Auto dann nicht geöffnet und die Polizei hat es als Beweismittel sichergestellt. Es steht jetzt also irgendwo auf einem Sammelhof der Polizei, bis die Spurensicherung mal durchgewischt hat und danach bekomme ich einen Anruf und darf mein Auto abholen… lassen, denn ich kann es ja nicht starten.

Die Polizei vermutet, die Diebe haben das Auto gewaltsam via Schloss geöffnet und es dann Umcodiert auf eine andere Schlüsselkarte.

Ich habe dann heute mit meiner normalen freien Werkstatt, 2 Renault Werkstätten und mit meiner Versicherung telefoniert. Dabei habe ich gelernt, die freie Werkstatt kann nichts machen und hat mich an eine Renaultwerkstatt verwiesen. Die sagt, Schlösser werden nur von Renault zentral in Paris hergestellt und haben aktuell 3 Wochen Lieferzeit, umcodieren geht gar nicht, kann nicht sein, aber wenn das so ist, dann müssen Steuergeräte getauscht werden was so 2-3k€ an Kosten ergeben wird. Die Reparatur würde sich dadurch wohl auch bis ins nächste Jahr ziehen. Keine der Werkstätten kann oder will das Auto beim Sammelhof abholen und ich soll das doch via ADAC machen oder selbst einen Abschleppdienst rufen. Super Service. Außerdem fallen wohl täglich Standgebühren an, wenn das Auto da auf dem Sammelhof steht.

Eine der Renaultwerkstätten meinte, bei Diebstahl ist es für alle beteiligten besser, das Auto bleibt verschwunden.

Meine Versicherung stellt sich halbwegs okay an. Diebstahl wird ja via Teilkasko abgewickelt, normalerweise ist das Auto dann aber auch weg und was jetzt ist, wenn das Auto wieder da ist und bei der Kripo steht muss ich dann später mit der zuständigen Fachabteilung klären. Ersatzwagen gibts aber wohl nicht und die gebühren der Polizei bekomme ich wohl auch nicht ersetzt.

Da ich das Auto nicht geöffnet habe und wir nicht wirklich was untersuchen konnten, ist das mit dem Umcodieren natürlich nur Spekulation, dass das Fahrertürschloss fehlt und das Auto offensichtlich gefahren wurde, steht aber außer Zweifel.

Die Fragen die heute bei mir aufgekommen sind:

Wer zur Hölle klaut einen 7 Jahre alten Renault Kombi mit 2 Kindersitzen und viel Siff auf der Rückbank?

Wurde das Auto wirklich plausibel auf andere Schlüssel / Keycard umcodiert?

Wenn ja, wie, und wieso kann das irgendein Dieb an der Straße, aber nicht die Werkstatt?

Wenn nein, wie haben sie das Auto gestartet und warum geht meine Keycard und Fernbedienung nicht mehr?

Dauert es wirklich mehrere Wochen, ein neues Türschloss und Steuergeräte zu bekommen und ist das wirklich das, was gemacht werden müsste?

Hallo allerseits,

danke euch für die Antworten.

Ob die Batterie abgeklemmt ist, konnten wir nicht prüfen, weil die Polizei uns das Auto nicht hat öffnen lassen, bzw. wüsste ich auch nicht wie, da das Notschloss zerstört war und die Fernbedienung ja nicht ging. Vermutlich kann man, da der Schließzylinder fehlt, irgendwie direkt das Türschloss manipulieren - wenn man weiß wie.

Bisher hat die Polizei das Auto noch nicht freigegeben. Sobald das passiert kann dann eine Werkstatt draufschauen, dann weiß ich hoffentlich mehr.

Die Versicherung war bisher übrigens auch nicht sehr hilfreich. Bis auf einen Fragebogen haben sie noch nicht weiter reagiert, von der ominösen Fachabteilung habe ich auch noch nichts gehört.

Zitat von Toskano

Das funktioniert so.

Karten die beim Programmieren nicht mit bestätigt werden, fliegen aus dem System.

Danke für das Video. Ganz schön schwach, dass da nicht ein bisschen Security dabei ist, neue Karten zu codieren.

Zitat von uh.newyork

Ich nehme an, es handelst sich um ein Fahrzeug mit R-Link2. Dessen Gateway ist nicht gesperrt.

Ja, es ist R-Link2. Naja, wenn es eine (legale) Möglichkeit ohne Steuergerätetausch bei/durch Renault gibt, dann wird die Versicherung wohl diesen vorschlagen.

Zeit für ein Update

Das Auto stand insgesamt über drei Wochen bei der Polizei – die schlussendlich nichts unternommen hat. Nachdem ich sie nach zwei Wochen telefonisch darauf angesprochen hatte, meldete sich die zuständige Kommissarin. Sie erklärte mir, dass sie gerade neben meinem Renault stünde, diesen aber weder öffnen könne noch der Wagen auf die Schlüssel reagiere (na, wer hätte das gedacht!) und fragte, ob sie eine Scheibe einschlagen dürfe. Das habe ich freundlich abgelehnt. Ich war erstaunt, dass die Berliner Polizei offenbar keine Experten hat, die ein aufgebrochenes Fahrzeug zerstörungsfrei öffnen können, und dass die Kommissarin die DNA-Spurensicherung selbst durchführen wollte.

Schließlich einigten wir uns darauf, dass das Fahrzeug unter der Bedingung freigegeben wird, es in eine Werkstatt zu bringen, wo es erst in ihrem Beisein geöffnet werden sollte, damit sie die Spurensicherung vornehmen kann. Die Organisation der Formulare und die Abholung durch einen Kran-Abschlepper zogen sich hin und erforderten zwei Anläufe bei der Sicherstellungsstelle.

Anfang Dezember war der Renault dann endlich bei einem Renaulthändler. Die Abstimmung zwischen Polizei und Werkstatt war allerdings mühsam – beide versuchten, über mich stille Post zu spielen. Nach einer weiteren Woche schaffte es die Kommissarin schließlich zur Werkstatt, und das Auto wurde geöffnet. Kurz darauf kam auch der DEKRA-Gutachter von der Versicherung. Am 13. Dezember lag schließlich das Gutachten vor – leider noch ohne Kostenübernahme durch die Versicherung.

Der Renaulthändler war inzwischen zunehmend genervt, da das Auto schon über zwei Wochen auf seinem Hof stand, ohne dass er etwas daran machen durfte. Da die Reparaturkosten laut Gutachten bei rund 1.300 € lagen und unstrittig war, dass die Versicherung diese übernehmen würde, habe ich die Reparatur beauftragt.

Am 17. Dezember konnte ich den Wagen schließlich abholen. Die Schlüssel wurden neu angelernt, und der leere Schließkanal des Notschlosses wurde verschlossen. Irgendwann im Januar soll dann noch der neue Schließzylinder installiert werden.

Gut eine Stunde vor der Abholung erhielt ich die Bestätigung der Kostenübernahme durch die Versicherung. Mit meiner Selbstbeteiligung von 150 € bin ich daher bisher aus der Sache herausgekommen.