So, da ich heute Strohwitwer bin und ein bisschen Zeit habe, versuche ich mich mal am Projekt "ich mache Euch alle zu Euro 6B-C-Dt Experten".
EURO 6B ist eine Abgasnorm nach altem NEFZ Zyklus.
6C, 6Dt, 6D und wahrscheinlich zukünftig weitere Stufen bauen auf dem neuen WLTP Zyklus auf. Dieses Verfahren soll zu Messwerten führen, die deutlich näher am Realverbrauch liegen.
BSP: Ein Twingo SCE70 hatte einen 6B/NEFZ Verbrauch von 5,0l und hat jetzt einen 6C/WLTP Verbrauch von 5,5l. Folgen: KFZ-Steuer steigt, Realverbrauch bleibt unverändert.
Neu homologierte Fahrzeuge (Typgenehmigungen) müssen seit Produktion 01.09.2017 eine WLTP Norm (d.h. 6C oder höher) erfüllen. Nicht neu homologierte Fahrzeuge müssen ab Produktion 01.09.2018 eine WLTP Norm erfüllen.
6B Fahrzeuge können regulär bis zum 31.08.2018 zugelassen werden. Dann greift eine Ausnahmegenehmigung, nach der alle Hersteller 10% ihres Jahresvolumens noch bis 31.09.2019 zulassen können.
Dann ist definitiv "Schluss mit Lustig" für Zulassungen in Europa. Alle weiteren Normen folgen jeweils 1 Jahr zeitversetzt, d.h. 6C reguläre Zulassung bis 31.08.2019 (Ausnahmegenehmigung noch nicht offiziell kommuniziert) usw.
Für leichte Nutzfahrzeuge (sog. N1) gelten alle Regeln jeweils 1 Jahr zeitversetzt.
Viele Hersteller (auch Renault) stellen ihre Modelle teilweise 6B>C und teilweise direkt 6B>6Dt um. Der R.S. wird (siehe Post Nr. 1305) z.B. direkt von 6B auf 6Dt umgestellt.
Zu dem ganzen anderen Sch... äußert sich unsere Bundesregierung ja leider nicht. Aktuell streiten sich das Umwelt- und das Verkehrsministerium um die Einführung einer hell- und einer dunkelblauen Plakette. Die einzige "kleine Klarheit" hat das Bundesverwaltungsgericht im Urteil vom Februar gegeben. Da steht, dass Fahrverbote für Diesel "verhältnismäßig seien müssen" und aktuell nur "ganzjährige Verkehrsverbote für DIesel unterhalb Euro 6 in Betracht zu ziehen sind."
Und jetzt gehe ich frühstücken...