Geschichte ist durch. Hier mal eine Zusammenfassung. Schon überraschend, wie viel hier im Thread oder im Werkstattservice anscheinend falsch oder wilde Vermutung ist. Gebe aber auch keinerlei Garantie auf folgendes. Durfte nur bei einige Aktionen jetzt mal über die Schulter schauen:
Es gib einige große Hersteller für RDKS Ventile, Italsensor, Intellisens, Continental u.a. Aber auch nicht Allzuviele. Die technische Funktionsweise ist im Grunde gleich, auch auf Qualitätsunterschiede hat zumindest keiner der teilweise auch großen Läden Hinweise.
Das Ventil muss passend zum Fahrzeugtyp ausgewählt werden. Für die Fahrzeugtypen haben die Ventilhersteller Positivlisten, d.h. man kann auch dort nachschauen, wenn da was unklar ist. Die sollten beim Lieferanten auch im System hinterlegt sein. Auch bei Lieferanten von Kompletträdern. Daher wird man bei der Bestellung nach dem Fahrzeugtyp gefragt, am besten per HSN/TSN angeben. Manche Fahrzeughersteller liefern je nach Ausstattungsniveau zeitgleich Fahrzeuge mit passivem und aktivem System aus. Daher wird man da zusätzlich gefragt und muss das evtl. bei seinem Fahrzeug wissen/nachschauen.
Sind die Ventile montiert, müssen diese kreiiert/programmiert werden. Dabei werden eindeutige IDs eingeschrieben und Kennwerte des Fahrzeugtyps (nicht des konkreten Fahrzeugs, also nicht die Fahrgestellnummer oder so) verwendet. Diese können entweder neu angelegt werden oder aus dem anderen Radsatz (bspw. Sommerräder) kopiert werden. Die für das Programmieren/Kreieren nötigen Geräte sind nicht zwischen allen Ventiltypen kompatibel. Auch das ist aber von den Ventilherstellern klar festgelegt.
Danach müssen die Ventil-IDs dem Steuergerät des Fahrzeugs bekannt gemacht/eingelesen werden. Das wird meistens über OBD gemacht. Alle Geräte können dabei wohl mit allen Fahrzeugen umgehen, aber eben nicht mit allen Ventilen. Einige Fahrzeuge benötigen kein manuelles Einlesen per OBD. Dann macht das Fahrzeug das Einlesen während der Lokalisierung (s.u.).
Zuletzt müssen die Räder noch mit korrektem Luftdruck eingestellt und dann lokalisiert werden. Das geschieht über den Bordcomputer (auch beim Megane, darf man nicht vergessen den Schritt). Dabei wird der Erstwert des Luftdrucks gespeichert und welches Ventil (mit welcher ID) an welchem Platz ist. Der Erstwert wird - vermute ich - zusätzlich per Differenzdiagnose als Indikator für eine mögliche Fehlfunktion des Ventils verwendet.
jetzt noch ein paar witzige, teilweise ärgerliche Erfahrungen:
Der Aufwand ist bei den großen niedergelassenen Reifendiensten definitv eingepreist. Dass heißt zusätzlich zu den 200€ für die Sensoren sind da schnell noch 200€ für die (unsicheren) Arbeitsschritte drin. So kommen die großen Preisunterschiede.
Reifendirektlieferanten wissen das alles natürlich auch. Dennoch werden Montagepartner bei der Bestellung bedient, die z.B. die passenden Geräte (oder das Know-How) nicht haben. D.h. da werden die Räder geliefert, aber die können die nicht fertig montieren und sind im Grunde dann die Dummen.
Renault Werkstätten könnten das auch wissen. Habe dort dann auch mein Geld zurück bekommen. Die könnten mit einer Frage klären, ob sie die Räder einlesen können oder nicht und erzählen aber lieber was von Renault Qualität. Das scheint aber bei anderen Autoherstellern nicht anders zu sein.
Renault Qualität heißt anscheinend schlichtweg, dass die Ventile vorkonfiguriert werden und Renault aufpasst, dass die gelieferten Räder zu den vorhanden Geräten passen. Somit hat die Werkstatt einen Arbeitsschritt weniger. Das machen wohl alle Autohersteller so.
Irgendwo oben glaube ich stand, dass es Steuergeräte in den Fahrzeugen mit beschränkten Fähigkeiten gibt, bspw. nur Speicher für vier Ventile. Das wäre natürlich skuril, aber kann sein, denn es gab auch bei mir die Empfehlung, die Ventilprogrammierung vom anderen Radsatz zu kopieren. Auch könne es sein, dass man die Ventile immer an der selben Stelle montieren müsse. Auch das kann tatsächlich sein bzw. es kann sonst sein, dass bei manchen Steuergeräten jedesmal beim Radwechsel ein Einlesen per OBD nötig ist. Hat man Radsätze mit unterschiedlichen Ventilherstellern kann es also passieren, dass man die Sommerräder bei anderen Werkstätte montieren lassen muss als die Winterräder.